„Oh, das ging jetzt aber schnell!“ Was in der Warteschlange Freude macht, kann im Wettbewerb fatal sein: wenn die Konkurrenz plötzlich Technologiesprünge realisiert.
Die Geschwindigkeit der Weiterentwicklung von KI ist enorm. Möglichkeiten, die gestern noch in weiter Zukunft erschienen, sind heute Realität und werden morgen Standard sein. Die Entwicklungen finden auf vielen verschiedenen Ebenen statt – Hardware, Algorithmen, Software-Stack – und befeuern sich gegenseitig.
Das Ergebnis: eine exponentielle Entwicklungskurve.
Das Problem dabei: Wir Menschen tun uns schwer damit, exponentielle Entwicklungen zu verstehen. Wir denken eher linear.
Wir fühlen uns sicher, wenn wir unsere Kompetenzen auf dem gewohnten linearen Pfad aufbauen. Das funktioniert allerdings nur so lange, bis die Exponentialkurve abbiegt. Dann beginnt sich die Lücke zwischen unseren Kompetenzen und den KI-Möglichkeiten zu öffnen.
Erst nur ein bisschen, dann immer mehr.
Und ehe man sich versieht, ist sie zu groß geworden, um sie noch schließen zu können.
Darum gilt es:
- Die KI-Entwicklungen kontinuierlich zu beobachten und ihre Relevanz fürs eigene Geschäft zu bewerten.
- Im Zweifelsfall neue Funktionen kurz zu testen, um ihren Mehrwert zu erkennen.
- Die KI-Kompetenz im gesamten Unternehmen aufzubauen, von der Führungsebene bis zu den Mitarbeitenden. Jeder soll im eigenen Verantwortungsbereich einschätzen können, ob und wie KI einen Mehrwert bringen kann.
- Den Informationsaustausch untereinander zu fördern. Niemand kann in allen Bereichen der KI fit sein, dafür ist die Bandbreite zu umfangreich.
- Raum und Ressourcen für KI bereitzustellen. Neben klar definierten Projekten braucht es Spielraum für exploratives Arbeiten. Viele Ideen entstehen durch Ausprobieren.
- Das offene Mindset beizubehalten. Wer keine Fehler macht, hat nicht genug probiert. Es liegt in der Natur der Sache, dass völlig neue Dinge nicht sofort und überall funktionieren – woher soll die Erfahrung dafür auch kommen?
Ich bin überzeugt: Wer diese Hinweise beherzigt, ist nicht nur sicher, dass der KI-Zug nicht ohne ihn abfährt – sondern entdeckt auch neue Ideen und Chancen, die das Geschäft voranbringen.
Sollen dann doch die anderen denken: „Oh, das ging jetzt aber schnell“.